Marmorfeld Balthasar und Nehdener Goldader
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in dem Marmorfeld Balthasar an der Straße von Nehden nach Alme Marmor abgebaut. Es wurde nicht gesprengt, sondern mit Hacken und Schüppen abgebaut, um die Qualität des Marmors nicht zu schmälern. Die Firma Dassel aus Allagen vertrieb diesen braunen Marmor mit seiner Goldader, der ihm den Namen Goldader gab.
Er wurde in Bauprojekten weltweit verarbeitet.
Es handelt es sich um einen grauschwarzen Marmor mit weißen rotdurchschossenen dicken Adern und zarten Nähten. Ein Gedenkstein am Kräuterhagen erinnert an den Marmorabbau.(2)
Im Marmorbruch in Nehden wurden in erster Linie Männer des Ortes beschäftigt. Die bis zu 40 t schwere Blöcke wurden von Hand gebrochen und nach Allagen verbracht. Hier enstanden daraus in mühevoller Arbeit Säulen, Beläge und Monumente, die bis nach St. Petersburg und Amerika verkauft und eingebaut wurden.
Die Brüche sind in den vergangenen Jahren verfüllt worden oder durch natürlichen Bewuchs schwer zu lokalisieren.
Das Marmorfeld Balthasar wurde vom Grafen von Bocholt 1858 gemutet, der auch das betreffende Bergeigentum erhielt.(1) Zum Abbau durch ihn liegen keine Angaben vor. Es wurde vermutlich in zwei Gruben abgebaut, eine in der Nähe von Nehden und die bekannte Grube am Nehder Kopf. Es werden nur wenige Tonnen gewesen sein, die zunächst in der Marmorschleiferei in Alme weiter verarbeitet wurden. Die Grube ging 1912 in den Besitz des Grafen von Spee über. Georg Dassel hat die Grube Balthasar lediglich gepachtet.(3)
Zeitzeugen wissen zu berichten, dass der Firma Dassel die Pacht nicht verlängert wurde, da sich der Eigentümer Graf von Spee in seiner Leidenschaft, der Jagt, gestört gefühlt hat.(4)
Quellen:
(1) Wikipedia: Eine Mutung, auch Muthung, ist ein Antrag eines Muters bei einer Bergbaubehörde auf Bewilligung einer Genehmigung zum Bergbau.
(2) Briloner Heimatbuch Band VI, Hrsg Briloner Heimatverein, Seite 31
(3) persönliche Mitteilung, Ulrich Kaplan, 2018
(4) persönliche Mitteilung, Caspar Lahme, 2018