– Villa Putsch –
das Jagdhaus zu Niederbergheim
Es gibt Dinge, die völlig vergessen sind.
In den regionalen Kriegswirren wird am 28. Januar 1944 das von der Familie Putsch aus Essen Kupferdreh errichtete Jagdhaus, eine durchaus herrschaftliche Villa an der Fismecke, einem Bachlauf etwa 3 km südlich von Niederbergheim, durch einen Brandbombenangriff zerstört.(1)


Die Villa wurde im Jahre 1927 als Ersatz für eine deutlich kleinere Jagdhütte errichtet. Sie verfügte über einen kleinen Stausee und eine Rollbahn, die bis zum heutigen Parkplatz an der Rißmecke führte.(1,3)
Die Ruine wurde viele Jahre zum Erlebnisspielplatz für die Dorfjugend.

Erbauer und Eigentümer war der Jagdpächter und Bergwerksdirektor der Adler Aktiengesellschaft für Bergbau zu Essen Kupferdreh Dr.-Ing. Albert Pusch (*1877 Bochum-Stockum – +1932 Elberfeld).(1,2)
Dr. Albert Putsch war in das dörfliche Leben des Ortes Niederbergheim voll integriert. Er stiftete z.B. im Jahre 1921 zwei Fenster für die Kapelle. Diese Fenster wurden jedoch später entfernt.


Fabrikbesitzer Carl Wirth
Nach dem Tod von Albert Putsch wurde die Villa im Jahre 1934 durch dessen Nachlassverwalter Joseph Wiedenstritt an den Fabrikbesitzer Carl Wirth aus Essen-Altenessen verkauft (3).


Das Waldstück mit den Resten der Villa Putsch blieb bis in das Jahr 1995 im Besitz der Familie Wirth.

Zum Jagdwesen
Die Geschichte des Jagdhauses Putsch bzw. Wirth war stets eng verknüpft mit den Querelen um die Jagdrechte in der Region, die häufig über mehrere Geneartionen hinweg ausgetragen wurden.

Quellen:
(1) 1072 – 1997 Nieder- und Oberbergheim, Beiträge zur Dorfgeschichte Bearbeiter: Rudi Beneken, Ulrich Grun, Eberhard Grafenschäfer, Ferdi Kühle, Dietmar Lange, Michael Schmitt, Lorenz Schröder, Franz-Josef Schröer (1997)
(2) Putsch; Albert: Die Mineralien der Eifel und der angrenzenden Gebiete.
(Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktor-Ingenieurs. Aachen 1905. 115 p.
(3) Mitteilung im Central-Volksblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg