Gärtner, Versicherungsagent und Schriftsteller
Friedrich Wilhelm Lenze
wurde am 18. November 1874 in Allagen Westendorf als zehntes und jüngstes Kind der Eheleute Landwirt Heinrich Lenze gen. Göers [1823 – 1902] und seiner Ehefrau Clara Schröder [1830 – 1899] geboren.
Er heiratete am 11. Mai 1910 in Allagen die Francisca Wiggeshoff [*29. April 1881 in Mellrich Altenmellrich – +31. August 1942 in Allagen]. Im Aufgebot zur kirchlichen Heirat wird Wilhelm Lenze noch „Tagelöhner zu Westendorf“ genannt.
Es finden sich weitere Berufsbezeichnungen, wie Schriftzeichner bei Firma Dassel, Gärtner, Versicherungsagent und Schriftsteller.
Im Jahre 1908 kaufte er von dem Landwirt Josef Müller gen. Steffens ein Grundstück und errichtet im Jahre 1913 sein Haus am Kirchweg Nr. 19 früher Nr. 17 im Ort Allagen.
Theater war sein Leben
Er war in der Theatergruppe Allagen, eine Aktivität des Jünglingsvereins Allagen, federführend aktiv.

In den Archivalien des Jünglingsvereins finden sich ab 1910 Prämienrechnungen zu Versicherungsscheinen, die von ihm quittiert wurden.
Es existierte offensichtlich zu dieser Zeit eine Versicherungsagentur in Allagen und zwar die Gladbacher Feuerversicherungs-Aktien-Gesellschaft M.Gladbach.
Die Ehe des Wilhelm Lenze blieb kinderlos. Die Beziehung zu einem im Jahre 1928 aufgenommenen Kind, welches aus einem Kinderheim in Köln geholt und adoptiert wurde, verlief nicht optimal. Diese Adoptivtochter verzichtete später gegen eine geringe Abfindung auf ihr Erbe.
Der Schriftsteller Friedrich Wilhelm Lenze verstarb am 30. Mai 1956 in Allagen.
Das Wohnhaus mit Gärtnerei und die Versicherungsagentur sind zuvor an die Familie Severin übergegangen.
Sein Vermächtnis
Sein schriftstellerisches Wirken war bzw. ist in seinem Heimatort kaum bekannt. Wohl sein Engagement im Bereich des Volkstheaters mit Stücken, die stets musikalische Komponenten beinhalteten.

Das Interesse der Oberösterreichischen Landesbibliothek brachte ihn und sein Wirken erneut in das Bewusstsein der Heimat- und Familienforschung Allagen/ Niederbergheim (1).
Eine Recherche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gibt einen Eindruck hinsichtlich seiner Schaffenskraft.
Eine Auswahl an Manuskripten (2)
Alle Schuld rächt sich auf Erden (1930)
Quellen:
(1) Amt der Oberösterreichischen Landesregierung
Direktion Kultur – Landesbibliothek – Linz
https://www.landesbibliothek.at
(2) Deutschen Nationalbibliothek