Steinrelief des Hugo Kükelhaus
begrüßt Besucher des Kreishauses Soest
„Bläulich schimmernde Tafeln aus poliertem Larvikit (Labrador), grünlich/bräunliche Rohstücke aus Briloner Marmor, den grünen Soester Sandstein kontrastierend, und dunkler Sauerländer Schiefer, angeordnet zu einem großen Wandrelief, begrüßen seit Oktober 1957 die Besucherinnen und Besucher des Kreishauses in Soest.“ (1)
Dieses Objekt wurde von dem Künstler und Architekten Hugo Kükelhaus im Jahre 1958 geschaffen. Dieser nutzt die Materialien der Region. (2)
In der Sonderbeilage ,,10 Jahre D-Mark“ des Soester Anzeigers vom Juni 1958 werden die Skizzen und Zeichnungen von Hugo Kükelhaus gezeigt. (2, 3)
Zur Verwirklichung einer solchen Arbeit bedarf es geeigneter Partner. Der Bildhauer Michael Düchting schreibt dazu:
„Die Fa. Dassel in AIIagen, im vorigen Jahrhundert eine der Großen in der Verarbeitung von Marmor und Granit aus aller Welt, realisierte für ihn Zuschnitt und Montage. Lebhaft kann man sich vorstellen, wie der Entwurfs- und Findungsprozess hier seine Fortsetzung findet: Auf den Resthalden bei Dassel findet man Gesteine in allen Formen und Farben und Kükelhaus wird hier seine Idee weiter entwickelt haben. Die Formulierung der Aufgabe entwickelt eine eigene Dynamik. Das ursprünglich enger gefasste Thema einer „Mosaik-Komposition aus sauerländischen Gesteinen“ wird mit Lust und Freude erweitert: Zu den heimischen Gesteinen gesellen sich nun weißer und grüner Marmor aus Italien, gelblicher Cannstatter Travertin aus Bad Cannstatt und der eingangs erwähnte Labrador aus Norwegen. Groß ist die Verlockung, die Farbigkeit des Materials als gestaltendes Element einzusetzen, wie der Maler es mit seinen Farben tut. Das Relief, das ursprünglich wirkt durch Höhen, Tiefen und unterschiedliche Oberflächen gewinnt in der Farbe zusätzliche Kraft.“(1)
Im Zuge des Neubaus des Kreishauses in den 1980er-Jahren wird der Gebäudeeingang verlegt und das Relief von dem Steinmetz- und Steinbildhauermeister Alfons Düchting fachkundig demontiert, geringfügig reduziert und an neuem Platze wieder installiert.
Es existieren heute keinerlei Planungsunterlagen oder Hinweise zu den Arbeiten an diesem Relief des Hugo Kükelhaus am Firmenstandort Dassel in Allagen. Die Hoffnung, dass sich ehemalige Mitarbeiter an die offensichtlich unspektakulären Besuche des Künstlers erinnern werden, bleibt weiter bestehen.
Die Restehalden der Firma Dassel waren stets eine echte Fundgrube für die Gestaltung privater und auch professioneller Objekte. Es findet sich kaum ein Haus eines ehemaligen Mitarbeiters, in welchem keine Natursteinelemente verbaut sind.
Die Begrifflichkeit „Das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“ wurde von Hugo Kükelhaus konzipiert. Fühlen, sehen, riechen und schmecken sind die Sinneswahrnehmungen, die gereizt werden. Die Skulptur Klangstein im Dassel Park gehört zu den Elementen der Wahrnehmung.
Quellen:
(1) Gedanken zum Kükelhaus-Relief: Düchting, M., Heimatkalender Kreis Soest 2020, P 69f, 2020 (ISBN-13: 978-3-928295-57-4)
(2) Sonderbeilage, -10 Jahre D-Mark-, Soester Anzeiger, Juni 1958
(3) Gesteinsrelief Hugo Kükelhaus- Eine Einführung von Michael Düchting, Bildhauer, Soest, 2015, persönliche Mitteilung