General von Fetter

Der fast vergessene Adel im Kirchspiel Allagen
– Wer war General Adolf Wilhelm von Fetter? –

Nun, Adolf von Fetter war der Sohn des preußischen Premierleutnants und Geheimen Rechnungsrates Caspar Wilhelm Fetter geb. Schulte gen. Veddern. Dieser wiederum wurde im Jahre 1812 im Kirchspiel Allagen in Oberbergheim als sechstes und jüngstes Kind auf der Stätte Vedder(n) geboren.

Sein älterer Bruder Wilhelm Schulte gen. Veddern (1807-1875) übernahm den elterlichen Hof in Oberbergheim, verheiratete sich 1833 mit Gertrud Kersting aus Eickeloh. Deren jüngste Tochter Bernardine Clara nahm sich schließlich im Jahre 1872 den aus Echtrop stammenden Franz Ferdinand Reinold gen. Pieper zum Ehemann, der sich nun Reinold gen. Vedder nannte. Der Hof Veddern wird heute in fünfter Generation von Franz Willi Reinold und seiner Ehefrau Theresia geb. Wirth bewirtschaftet.

Für die Familien- und Heimatforschung ist es immer wieder überraschend, welche Schätze und Überraschungen in Familien gehütet werden.

So fand Ferdi Kühle im Hause Reinold eine Vielzahl interessanter Dokumente vor, insbesondere eine umfassenden Chronik aus dem Jahre 2007 zu den Nachfahren des Adolph von Fetter, erstellt von dessen Urenkel Hans Gotthardt von Wallenberg Pachaly.

Caspar Wilhelm Fetter, geb. Schulte gen. Veddern (1812-1896), der Vater
Adolf Wilhelm von Fetter (1846-1919), der Sohn, 1890 durch Wilhelm II in den Adelsstand erhoben

Dieser Chronik ist zu entnehmen, dass Caspar Wilhelm Schulte gen. Veddern keine Zukunft in seiner Heimat Oberbergheim sah und er bewusst oder zufällig die Militärlaufbahn einschlug. Er legte seinen Familienname Schulte ab und nannte sich fortan Fetter. Er gründete 1845 seine Familie in Schlieben/ Niederlausitz. Von seinen beiden Söhnen verstarb der jüngere im Alter von vier Jahren und der Sohn Adolph Fetter, geprägt von seinem Vater, schlug ebenfalls eine exzellente Militärlaufbahn ein, die 1890 in der Erhebung in den Adelsstand durch Wilhelm II gipfelte. Seiner Ehe mit Mathilde von Winterfeldt entstammten drei Kinder, ein Sohn und zwei Töchter. Der Sohn Willy von Fetter verstarb nach einem wechselvollen Leben in den Kolonien kinderlos, so dass die Familie von Fetter bereits in zweiter Generation wieder ausgestorben ist. Nachfahren seiner ältesten Tochter existieren bis heute.

Schaut man nun zurück auf die Ursprünge der Veddern zu Oberbergheim, so findet sich im sogenannten „Ältesten Allagener Kirchenbuche 1608-1728“ bereits eine Eintragung zu Pachtangelegenheiten eines gewissen Johan Schomacher. Es ist dort auch notiert, „nune Jacob Vedder“, dem frühesten namentlich genannten Vedder. Wann genau dieses „jetzt“ zu datieren ist, ist nicht klar.

Die ersten Hinweise zur Existenz der Familie Veddern finden sich mit der Taufe der Anna Gertrud Veddern im Taufregister Allagen im Jahre 1717. Deren jüngere Schwester Margaretha Elisabeth, geboren am (11.09.1729 Allagen Oberbergheim und gestoreben am 15.09.1792 Allagen Oberbergheim, verheiratet sich am 17.06.1751 in Körbecke mit Henrici Schulte, geboren 04.03. 1725 Körbecke Völlinghausen und gestorben am 03.03.1793 in Allagen Oberbergheim, der somit die Linie Schulte gen. Veddern begründete.

Deren Sohn errichtet die noch heute existierende Hofstätte in Oberbergheim, Reinold gen. Vedder.

Vlnr: Ferdinand Ferber, Thea und Franz-Willi Reinold und Ferdi Kühle

 

Fotos: H. G. von Wallenberg Pachaly