Gestalter und Zeichner im Hauptberuf,
Maler, Dichter und Musiker im Nebenberuf,
Franz Wohlmeiner
Die wesentliche Kompetenz bei der Gestaltung von Produkten aus edlen Steinen, ist der Blick und die Gabe etwas aus ihnen zu machen. Der erste Schritt ist die Idee und dann die zeichnerische Umsetzung. Das Kerngeschäft von Franz Wohlmeiner, Gestalter und Zeichner bei der Firma Dassel, war genau diese Tätigkeit. Er begann übrigens am 03.07.1917 als Zeichner bei der Firma Dassel. Ihn verband eine enge Freundschaft mit seinem Kollegen Kurt Franke.
Dessen Vater, Karl Franke, hat in den zwanziger Jahren seinem Sohn Kurt und dessen Freund Franz Wohlmeiner über einen Zeitraum von zwei Jahren einen privaten abendlichen Techniker-Kursus gegeben. Die Arbeitshefte zur Algebra, Konstruktionslehre, Architektur, die Brig‚schen Logarithmen etc. existieren noch heute.
Neben diesen beruflichen Aktivitäten hat er sich jedoch stets mit seiner Arbeit indentifiziert. Er malte sein Arbeitsumfeld und seine Arbeitgeber. Er dichtete Hymnen auf seine Heimat.
- Die Verse zum Thema Kettenschmiedewesen, wie es seinen Ursprung durch Victor Röper am späteren Produktionstandort Dassel hat.
- Der Mäher auf der Liet
Die böse Kunde
von Franz Wohlmeiner
Morgens zu früher Stunde, wir waren kaum erwacht,
Da ward uns böse Kunde in unser Haus gebracht.Die Mutter, die voll Sorgen uns diese Kunde bringt,
Die schon am frühen Morgen mit ihren Tränen ringt.Spricht dann zu uns: “Die Hunde, die haben heute Nacht
Zu mitternächtigen Stunde uns großes Leid gebracht.Die Hürde voller Schafe, beim Hirt in guter Hut,
Derweil er schläft, der Brave, sind Opfer ihrer Wut.Sie sind dort eingebrochen und haben über Nacht,
Da sie erst Blut gerochen, faßt 30 umgebracht.Getötet und gerissen, sie lagen weit umher,
Gejagt und sie verbissen bis hin zum Möhnewehr.Als man bei Tagesgrauen entdeckt die blut`ge Jagd,
Hat man auf grünen Auen zur Strecke sie gebracht.So früher als auch heute im Kampf um`s täglich Brot
Gab`s herzensgute Leute, die halfen in der Not.Was noch war zu verwerten an Wolle, Fleisch und Fell,
Das kauften die bewärten Dorfbürger auf der Stell`.Trotz vieler bittrer Tage die Eltern haben`s geschafft,
Daß sie aus dieser Lage sich wieder aufgerafft.In unsern Kindertagen ein grausiges Geschehn.
Es brachte Not und Plagen, doch mußt` es weitergehn.
Das verbotene Schützenfest
von Franz Wohlmeiner
Ob me Teiplasse was et mol wuier seu wuit.
Et was dei heuge Schützenfesttuit.
De Käls harrent al in allen Knuoken,
De Frauluie wieppeln all bui me kuoken.
Duoch de heugen Herrens, dei harren beschluoten,
Op me Teiplass wät düt Johr kein Vul avschuoten.
Wannt euk verstött giegen olle Sitten,
Dütt Johr fuiert de Müelmesken Schütten.
Dei Junges, dei sägten, dat well ve mol seihen,
Ov dei ues könnt dat Fest verbeien.
Fuiert wät doach un wann et neu seu kolt,
Dann trecke ve met Snaps un Beuer in en Wold.
Bui Weawer hölt all en Kauhgespann,
Un Hermen rollere en paar Fätkes ran.
Gesagt, gedohn, ne schoinen Tropp,
Dei stallt sich bui Weawers Onkel op.
Musekanten leitend sick euk nit neahmen,
Wei woll sick woahl desweagen scheamen.
Brachts Casper wirbele op me Trummelfelle,
Dat schallere döert Duorp seu klor un seu helle.
Eurner sagte Marsch un do gegen se im Schriett.
Dat Kaugespann trock met dean Fätkes miet.
Met Trari un Trara seu kämen se dann
Met Pauken un Stölpen op der Woldwiese an.
Dei Wuiwerwelt seu jung seu sold,
Van Dage tröcken se alle in en Wold.
Dat gav niu en packen Kippen un en Prosten.
Se kämen alle op ehre Kosten.
Niu was dei Stimmung op vullen Tiuern,
Weagen deam Spetakel kon de Salman nit kiuern.
Do hält sick in ene Büsken kein wille Bär.
Hauptsake hui was Teiplass Här.
Ear de Mone stont all heoge ame Hiemel,
Vertrock sick langsam dat Gewiemmel .
Doach eunige bleuven ne in en Büsken hangen,
Se wollen met me Meaken neu ne Hasen fangen.
Et Mundages gav et eus kein greut Wecken,
Verkartert krüepen se iut allen Ecken.
Bui Weawers Hermen dräpense sik dann.
Niu feng dei Spass von vöern an.