Holt un Schaden

Holt un Schaden wässt alle Dage

230 Jaohre Geschichte van uesem Waolle

Luie, -dat wören naö Tuiten, dao hiätse siek am 24. April 1794 buime Wiärt Luig (vandage Langenecke) in Nuienberchmen dropen un sin dann dagelang imme Waolle wiäst ümme siek diän Bäombestand antekuiken. 

Devastiert und zu Grunde gerichtet

Bui düeser Commsion wören „adhibirte“ vamme Gerichte bestallte studoierte Fürster, Asessoren, met Advokaten un Schruiverlingen, un dai Vöerstoier Aßhoff, Tappenhölter un Eickhoff. Dabui suin mochte äok dai kurfürstliche Oberfürster Calaminus 1,5) met suinem Fürster Wommelstorff2).

Dai „Eingessenen u. Beerbten“ iut diän Dörpern rundümme un dr Sauster Börde harrn buim kurfürstlichen Gerichte diäm Calaminus diän Proseß maket. Hai sall tevill Koahlenmeiler un Pottaschkebrenner tauloaten hevven un döer üöwermötiges Bäome fällen un Vaihhude diän Waold „devastiert und zu Grunde gerichtet haben, daß er zur Schweinemast nicht mehr tauge“. Groäte Blößen wören „wüst“ un nur met Beärkenbüsken, Brummelten, Himerten, Hoelerten un süstigen Hüchten un Strünke bewassen.

Niu harrn se diän Calmaminus säo in Bedrullje bracht dat hai wat maken mochte. Dao hiät hai van suimem Oihmen iut Thüringen Samen van Fichten kuemen laoten un hiät daomet dai oisten, vui segget Dännen, inne Äre bracht. Dat fikse wassen, dai strakken langen un gurren Holtstämme sin hui näo siewentich Jaohren schlagruip, dat hiät hui dai Luie taume Ümmedenken bracht. Van dao an hiätse Dannen plantet alle in Ruigen un dicht buinoin.

Buim oisten iutlichten hiätse dann Fitzebäonenstaken un Tiunsteäwe väörn Hiusgaoren hat, aower äok Tiunriegel vör dai Vaihwisken. Laiter wan dai Dännen grötter waören un mehr Lucht norig harn hiät dai Holthögger näo maol dai mötigen Stämme daoriut hoggt. Düt Holt ies schoin strak un hiät dai norige Dicke ümme höege Lasten te dreägen un dat wäd in graöten Häupen in diän Pütts imme Kuohlenpott taume afstütten briuket.

Niu harrn vui in Nuienberchmen diän Uisenbahnhoef hui mochte dat Schachtkuilenholt op dai Baggons oplad weren. Jao,- dao waören dai Hiärsbiärgsken Fäoerluie dai hiät dat Holt iut Waolle schliepen un no Nuienberchmen taume Bahnhoefe bracht.

Dai Hiärsbiärgsken Fäoerluie

48 Ossen opme Hiärsbiärge

Un dao was Krusen Karl iut Kallenhaort dai was vörme Kruige op me Hiärsbiärge un hiät Schmiett lährt, läiter was dann suin Huime in Suttrop. Karl vertallte dat se daomaols 48 Ossen opme Hiärsbiärge te beschlaon harrn dai se dann taume Schliepen imme Biärge anspannt hiät. Nit te gloiwen, aower waohr, -wann se dai Ossen nicht norig harn hiätse dai dann taume Freäten imme Waolle läopen laoten, dai Ossen bliewen inner Nöchte un kämen gau wuier wann se raupen wören3).

Fäoerluie bui Kühlen Elli amme Stammdiske

Wärtskop Kühle

Säo vör siewentich Jaohren, vui waören näo Blagen, dao kämen näo fake säo füif bit siewen Piärrewaogen ächterröin numedags met Holt döer Nuienberchmen. Nome aflan, op me Wiäg näo Hoime, hiäste dann bui dr Wärtskop Kühle Päose maket. Dao stönden dai Piärrewaogen all ächterroin imme Duorpe ropper, dai Fauertröge met Haver un Water harrn se diän Piärren vürsatt, un ächem anne Waogen hiätse ne räoe Petroljemlöchte hangen.

Dann sätten dai Fäoerluie bui Kühlen Elli amme gröoten Stammdiske un hiät buime Boier dai Bütterkes verknuist.

Un wann dann dai Kumpane iut Nuienberchmen dabui kämen un es hait „Drache siup“ dann wäd äok näo säo mangest Wachölderken drunken.

Dai Kumpane iut Nuienberchmen

Dann wäd säo unwuise plattduitske Dönekes vertallt un herno hiätse alle ne gröote Schniute met unwuisen Spässken. Wann dat Schummerstünneken te Enne, genks Hoime. Dann säetten siek dai Fauerluie op dai Duisselscher un oin „Hoo“ do laipen dai Piärre bit vöer de Stalldöer4).

Öewer tweuhundert Jaohre Fichten anbugget hiät hui viellen Luien Bräot un Arbet giewen. Dat Holt was guett un me kon vielle Saken daomet maken. Taume Buggen hiätse hui gröote Mengen briuket. Dao sin dai moisten Dakstaile met maket woaren.

Un dann kuemet düese unwuisen, rauschigen un blösigen Winne dat dai Dännen häopenwuise öeweroinanner stöerteten. Wat dann nöo staond hiät hunnertdiusende van diän kloinen Borkenkawel verknuiwen laoten, öewrich bliewen droige Strünke un Stuiwebäome. Niu hev vui wuier gräote „Blößen“ met häogen Hüchten un Strünken, -wat maken? 
Aolles verschliuhurken loaten un dr Natiur öwerloten?

Hui möt dai Woaldbiuern wat riskoiern un nigge Hölter anplanten, – blöas wat öewerstoit bui düeser unwuisen Witterunge un diäm rappelköpsken „Klimawandel“ dai gröoten Dröchten.

Wreden Wilm saggte frögger: „Holt un Schaden wässt alle Dage.“

Niu lot ugge guet goahn.

Ferdi Kühle

 

1) Calaminus; Johan Heinrich, Oberförster zu Hirschberg, Calvinist, 
geboren: 13.07.1755 in Rothesütte gestorben: 16.11.1814 in Hirschberg

2) Wommelsdorf gen. Henselins; Friedericus-Ernestus, kurfürstlicher Jäger (Venatore Electorali) und Förster
geboren: 27.09.1740 in Hirschberg gestorben: 30.03.1805 in Hirschberg

3) Tagebuch des Adolph Nahrat, Förster und Vorsteher in Sichtigvor, Vermerk:
am 25.07.1867: In Nölken –Rubarts Wald. 2 Ochsen der Ww. Franz Bräutigam gt. Schmies zu Hirschberg angetroffen. Franz der Sohn holte sie ab.
am 05.08.1867: wieder 7 Ochsen in Rubarts: 2 Wilh. Hoff gt. Dolle, 2 Heinrich Assmann, 3 Franz Adrians – Anzeige!
am 26.08.1867: wieder Ochsen in Rubarts, Luig, Tommes; Tiere gepfändet und auf Sörries Hof gebracht. 4 Jos. Ludwig gt. Belken, 3 Frau. Adrians gt. Micken, 4 Wilh. Hoff gt. Dolle abgeholt „an Handgeld vom Stück 5 Sgr. Gleich bezahlt

4) 1072 – 1997 Nieder- und Oberbergheim, Beiträge zur Dorfgeschichte Bearbeiter: Rudi Beneken, Ulrich Grun, Eberhard Grafenschäfer, Ferdi Kühle, Dietmar Lange, Michael Schmitt, Lorenz Schröder, Franz-Josef Schröer
(1997)

5) Calaminus; Wilhelm, Calaminus Gedicht, Quelle unbekannt, 1936