Jan Loh

Der „Alle-mal-malen-Mann“
aus dem Möhnetal

Ferdinand Johannes ger. Ferdi Gödde wurde am 24. Juni 1931 in Gladbeck geboren und dort getauft.

Tatsächlich lebten die Eltern und seine fünf Geschwister zu diesem Zeitpunkt im sauerländischen Sichtigvor, wo sein Vater, Ferdinand Gödde (*1897 Rüthen – †1987 Lippstadt), als örtlicher Lehrer tätig war.

Lehrerwohnung im Pastorat zu Sichtigvor

Die Familie wechselte schließlich den Lebensort und verzog nach Lippstadt, wo eine Anstellung als Schulrektor auf den Vater wartete.(2)

Familie Gödde

Ferdi Gödde berichtet später, dass er in den Folgejahren mehr als 30 Jahre lang in der Entwicklungshilfe für eine Bundesbehörde tätig war.(2)

Der Autodidakt Jan Loh

Seine zeichnerische Leidenschaft hatte er bereits im Kindesalter mit ca. 11 Jahren für sich entdeckt.

Erst im Ruhestand begann er mit der Erstellung von Porträtzeichnungen, wobei er als Autodidakt ohne jede künstlerische Ausbildung auf besondere Weise Berühmtheit erlange.

Sein Schaffensraum war die Stadt Bonn, wo er unter dem selbst gewählten Pseudonym Jan Loh bekannt wurde. (3)

Jan Loh bei der Arbeit

Das Original „Alle mal malen hier?“

Die Cafés und Gaststätten in Bonn waren fortan sein abendliches bzw. nächtliches Ziel, wo er mit der stets gleichen Ansage

„Alle mal malen hier?“

die Gäste motivierte, sich von ihm malen zu lassen. Hand- und Traumdeutungen und Gesichtsanalysen gehörten gelegentlich ebenfalls zu seinen Diensten.

Der „Alle-mal-malen-Mann“ gehörte als städtisches Original viele Jahre lang zur Kneipenszene Bonns.

Ferdinand Johannes ger. Ferdi Gödde alias Jan Loh verstarb am 8. März 2018 völlig mittellos an den Folgen eines Sturzes. Durch einen Spendenaufruf konnte ihm eine angemessene Beerdigung zuteil werden.

Im Jahre 2020 beschloss die Bezirksvertretung Bonn in der dortigen Altstadt eine Fläche als Jan-Loh-Platz zu benennen.(1,2,3)

Quellen:

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Bonner_Originale

(2) https://www.jugend1918-1945.de/portal/Jugend/zeitzeuge.aspx?bereich=projekt&root=25060&id=25060&redir=

(3) General-Anzeiger Bonn/Andreas Dyck