Teilhaber Knagge

Teilhaber Johann Joseph Lambert Knagge

Johann Joseph Lambert Knagge wurde am 15.07.1807 in Wildeshausen als Sohn des Johan Joseph Knagge und der Maria Catharina Braeckel geboren. Seine Schwester Anna Maria Knagge erblicke am 04.11.1811 ebenfalls in Wildeshausen das Licht der Welt.

Er absolvierte zunächst eine Kolonialwarenlehre in Bremen und wurde kaufmännischer Angestellter in Leyden und Amsterdam. Er wanderte um 1835 nach Java aus und war zunächst dort Farmer, Wollhändler und Schafzüchter. Im Jahre 1838 übernahm er eine Handelsvertretung in Batavia auf Java und machte sich dort mit Eduard Moormann aus Münster selbständig.

Es kam zur Errichtung von Filialen in Surabaja und Samarang. Er betrieb eigene Zuckerplantagen. Als Überseegroßhandelskaufmann betrieb er insbesondere Handel mit Zucker und Fellen.

Lambert verheiratete sich in erster Ehe mit Pamina Lapia Bodjouorogo, die am 11.09.1848 im Kindbett verstorben ist. Sie ist die Tochter des Radja von Samarang. Die Tochter dieser Ehe war Josephina Louisa Knagge [11.09.1848 Java Indonesien – 12.04.1881 Wildeshausen].

Nach dem Tod seiner Frau kehrte er im Jahre 1851 mit seiner Tochter nach Wildeshausen zurück. Bereits im Jahre 1852 ließ der Kaufmann Knagge sich eine Villa im spätklassizistischen Stil errichten.

In zweiter Ehe verheiratet er sich am 03.02.1857 in Wildeshausen mit Antonia Adolphine Landgraeber aus Münster [04.10.1827 Münster – 27.10.1886 Wildeshausen] mit der er weitere drei Kinder hat:

Bertha Anna Clara Knagge [18.06.1859 Wildeshausen – 07.02.1940 Wildeshausen]

Adolphus Heinrich Knagge [15.02.1861 Wiesbaden – 24.05.1911 Australien]

August Frederick Maria Knagge [15.03.1864 Wiesbaden – 16.02.1955 Wildeshausen]

Sein jüngster Sohn Friedrich August Knagge schenkt im Jahre 1955 die Villa Knagge zu Wildeshausen dem Dominikanerorden, der darin eine Heimschule für 14jährige Schüler unterhielt.

Johann Joseph Lambert Knagge ist am 30.03.1893 in Wildeshausen verstorben.

Er war Teilhaber an der offenen Handelsgesellschaft Prang & Cie. zu Allagen.

Durch seine Mitwirkung kann das Viktoriawerk und das Lietwerk auf Marmorverarbeitung umgestellt werden. Er wird dadurch Miteigentümer an einer Vielzahl von Marmorgruben im Raum Alme/ Brilon, z.B. an der Grube „Baptist“.

J. Baptsist Prang war inzwischen den gewachsenen Ansprüchen des Werkes nicht mehr gewachsen. Somit blieb dem bislang stillen Teilhaber Knagge nichts anderes übrig, als persönlich in die Geschäftsführung einzugreifen und längere Zeit in Allagen zu wohnen. Seine Familie zog im Jahre 1867 nach Soest, wo Knagge diese jeden Sonntag besuchen konnte. Wegen der zunehmenden Differenzen mit Prang wurden im Frühjahr 1870 vor dem Kriege die Werksanteile günstig verkauft, und die Familie Knagge zog zurück nach Wildeshausen. 

Aus dieser misslichen Situation befreite die Firma Prang in den sogenannten Gründerjahren, die nach dem siegreichen Krieg mit Frankreich eine ungestüme industrielle Entwicklung einleitete, Berliner Emmissäre, die das Unternehmen 1872 zu sehr günstigen Bedingungen aufkauften und in eine Aktiengesellschaft, „die Westfälischen Marmorwerke“ umwandelten.

Da Knagge weitere zwei Jahre lang einen gewissen Gewinn aus dem Werke garantiert hatte, war er bis zum Jahre 1872 gelegentlich genötigt, in Allagen in der Geschäftsführung tätig zu sein.

Die Tochter des J. Baptsist Prang heiratet am 25.09.1869 den Joseph Schmitz, Kaufmann in Hamm, dessen Mutter eine geborene Knagge, konkret die oben genannte Schwester des Johann Joseph Lambert Knagge, ist.

 

Quelle:

Udo Krauthausen; Ahnenliste der Familie Cremer aus Dortmund, LWL -Beiträge zur westfälischen Familienforschung-1978/1979, S. 102-192

Die Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V., Auswanderer

Die Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V:  F. August M, Knagge Der Lebenseg des J.L. Joseph Knagge aus Wildeshausen, Jahrgang 18,Heft 1, 1976