Marmorbrüche in der Region um Alme, bei Warstein und im Sauerland
Der Gewerke Jean Baptist Prang aus Münster hatte bereits vor Übernahme des Viktoriawerkes von Victor Röper Marmor gewonnen, wobei ausschließlich westfälischer Marmor verarbeitet wurde, der in eigenen Brüchen in der Umgebung von Warstein und in Alme gebrochen und auf Fuhrwerken herangeschafft wurde.
Die Marmorgrube Baptist bei Messinghausen
Ein Bruch Baptist bei Messinghausen wurde nach dem Vornamen des Prang benannt und als solcher in den Bergwerksakten, eine sogenannte Muthung(1), geführt. Dieser Bruch geht schließlich über in den Besitz von Georg Dassel.
Die Marmorgrube Knagge bei Messinghausen
Ein Bruch Knagge bei Messinghausen wurde, wie das durchaus üblich war, nach dem Teilhaber des Prang benannt.
Die Marmorgrube Karthaus bei Brilon
Ein Bruch Karthaus bei Brilon wurde ebenfalls nach dem Teilhaber des Prang benannt. Auch zur Qualität des verfügbaren Materials finden wir eine Einschätzung im dem Gutachten aus dem Jahre 1869 über die Marmorfelder bei Brilon. (5)
Die Marmorgrube Abel bei Messinghausen
Diese Grube lag nordwestlich von Messinghausen und ist auf dem Verleihungsriss vom 1863 gekennzeichnet, auf dem auch das Eisenstein- Grubenfeld Barbara und Romeo markiert ist.
Das Marmorfeld Balthasar und Nehdener Goldader
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in dem Marmorfeld Balthasar an der Straße von Nehden nach Alme Marmor abgebaut. Es wurde nicht gesprengt, sondern mit Hacken und Schüppen abgebaut, um die Qualität des Marmors nicht zu schmälern. Die Firma Dassel aus Allagen vertrieb diesen braunen Marmor mit seiner Goldader, der ihm den Namen Goldader gab.
Die Marmorgrube Enkhausen am Hohlenstein bei Schüren
Hiermit lege ich Muthung ein
für mich und meine Mitbetheiligten
der Gesellschaft Prang & Cie. auf
ein zwischen Enkhausen ……
J. B. Prang
Allagen den 25ten August 1864 (6)
Das ist der Beginn der Marmorgrube Enkhausen, die 1864 von Jean Baptist Prang aus Allagen gemutet wird und den Weg durch die Geschichte nimmt.
Der Marmorbruch St. Maria
Bergfeld am Hohlen Stein bei Kallenhardt
Im März 1863 muthet Jean Baptist Prang ein aus seiner Sicht ergiebiges Mamrmorvorkommen in der Nähe von Kallenhardt und nennt es St. Maria.
Quellen dazu:
(1) Wikipedia: Eine Mutung, auch Muthung, ist ein Antrag eines Muters bei einer Bergbaubehörde auf Bewilligung einer Genehmigung zum Bergbau.
(2) Briloner Heimatbuch Band VI, Hrsg Briloner Heimatverein, Seite 31
(3) persönliche Mitteilung, Ulrich Kaplan, 2018
(4) persönliche Mitteilung, Caspar Lahme, 2018
(5) Heinz Wilhelm Hänisch „Der Metall-, Schiefer-, Baryt- und Marmorbergbau von 1200 bis 1951 auf der Briloner Hochfläche“ – 1. Auflage August 2003, hier: Manuskriptbasierte Version als Vorläufer der endgültigen Ausgabe
(6) Archiv, Preußisches Oberbergamt, Bonn